Eine Frau leitet das Landratsamt

26.12.2007 Dorothea Störr-Ritter ist neue Landrätin des Kreises Breisgau-Hochschwarzwald. Nie zuvor im Land wurde eine Frau in dieses Amt gewählt.

Zum ersten Mal in der Geschichte Baden-Würtemmbergs ist eine Frau an der Spitze eines Landratsamtes gewählt worden. Dorothea Störr-Ritter erhielt am 17.12. in Freiburg eine deutliche Mehrheit der Stimmen des Kreistags im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Für die 52 Jahre alte Juristin und frühere CDU-Bundestagsabgeordnete entschieden sich 57 Kreisräte, sechs votierten gegen sie, drei enthielten sich.
Störr-Ritter war die einzige Kandidatin. Sie tritt die Nachfolge von Jochen Glaeser an. Dieser geht am 1. März 2008 nach 15 Amtsjahren im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand.
"Nie hätte ich daran gedacht, eines Tages ein für Baden-Württemberg historisches Ereignis auszulösen", sagte Dorothea Störr-Ritter. Sie empfinde es als Ehre, als erste Frau an der Spitze eines baden-württembergischen Landkreises zu stehen. Fals es nötig sein sollte, werde sie in ihrer neuen Tätigkeit "Muskeln zeigen".
Dies gelte auch gegenüber der Landesregierung. In den Bereichen Vermessung und Flurneuordnung im Zuge der vom Land angestoßenen Verwaltungsreform seien Korrekturen nötig, ließ sie bereits wissen.
Störr-Ritter arbeitete lange als selbstständige Rechtsanwältin. Vor knapp zehn Jahren zog es sie in die Politik. Als Außenseiterin schaffte sie es aus dem Stand ins Parlament.
Von 1998 bis 2002 sowie 2005 saß die Mutter zweier Töchter für die CDU im Bundestag. Von 2002 bis 2005 arbeitete sie als Geschäftsführerin der Landes-CDU. Seit Oktober 2006 ist sie Präsidentin des Bundesverbands der Selbstständigen (BDS). Seit 2002 führt sie den BDS-Landesverband Baden-Württemberg. Beide Ämter will sie nun aufgeben.
Südwestpresse,18.12.07

Letzte Änderung: 26.12.2007