Privatschulden

30.12.2007 Immer öfter hilft der Richter

Immer mehr überschuldete Verbraucher und frühere Selbstständige versuchen, durch einen Gang vor Gericht von ihrem Schuldenberg loszukommen.
Laut Statistik wurden bis Ende September 2007 in Baden-Württemberg
10 172 Verfahren von Privatschuldnern bei den Amtsgerichten entschieden, rund 11 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Etwa 72 Prozent dieser Verfahren (7299) galten Verbrauchern wie Rentnern, Arbeitslosen und Arbeitnehmern. Weitere 2339-mal mussten ehemals Selbstständige Insolvenz anmelden.
"Es setzt sich erst nach und nach die Erkenntnis zur Entschuldung durch", sagte eine Sprecherin des Statistischen Landesamtes.
Nach neuem Recht gibt es die Möglichkeit, durch ein Insolvenzverfahren unter bestimmten Bedingungen nach spätesten sechs Jahren eine Restschuldbefreiung zu erlangen.
Als weitere Gründe für den Pleitegeier in den privaten Haushalten nannte das Amt Arbeitslosigkeit, die Trennung vom Partner, eine unwirtschaftliche Haushaltsführung oder Bürgschaften.
Insgesamt beliefen sich die Forderungen der Gläubiger zwischen Januar und Ende September auf 1,2 Milliarden Euro.
"Den größten Anteil an den gesamten Schulden hatten die ehemals Selbstständigen mit 567 Millionen Euro", hieß es weiter. Diese seien mit durchschnittlich 242 000 Euro verschuldet.
Südwestpresse, 29.12.07

Letzte Änderung: 30.12.2007