Bezahlt wird mit Chips
Vergünstigungen planen zum Beispiel Freiburg, Tübingen und Rottweil. Auch in Karlsruhe wird nach Angaben aus dem Rathaus über ein Konzept nachgedacht, nachdem Kinder an Schulen sowohl bei der Verpflegung wie auch bei der
Erstaustattung mit Schulmaterial unterstützt werden. Umgesetzt wird die Förderung hier allerdings frühestens nächstes Jahr.
Nach dem Ende der Schulferien (11.Februar) bezahlen Kinder in Freiburger Ganztagsschulen zum ersten Mal mit Chips ihr Essen. Weil in diesen Chips gespeichert ist, ob die Kinder Voll- oder Teilzahler sind, ist nicht ersichtlich, wer
Unterstützung erhält.
Der Eigenanteil liegt bei einem Euro statt des ansonsten zu zahlender Preisen von etwa 3 bis 3,50 Euro. In Kindertagesstätten werden die Essenskosten bereits von morgen an als Teil des monatlichen Elternbeitrags erhoben.
Für die Ausstatung des bisher landesweit einmaligen Programms geht die Stadtverwaltung von einem Bedarf von rund 20 Prozent aller Kinder in Kindertagesstätten, Horten und Ganztagsschulen aus. Im ersten Jahr sind zunächst
750 000 Euro für die Unterstützung und für die Kosten der technischen Einrichtungen eingeplant.
In Tübingen hat der Gemeinderat ebenfalls eine Unterstützung für Kinder aus ärmeren Familien beschlossen. Über die genaue Umsetzung sei noch nicht entschieden, sagte eine Stadtsprecherin. Ähnlich wie in
Freiburg soll die Förderung aber "diskriminierungsfrei", also für die anderen Schüler nicht sichtbar sein.
Auch die Stadt Rottweil hat reagiert und einen Sozialfonds für Schüleressen mit 10 000 Euro eingerichtet. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, soll es für die Auswahl der Kinder keine umfangreichen bürokratischen
Regelungen geben. Entscheidend seien die Einschätzungen der Lehrer in Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeitern.
SÜDWEST PRESSE,31.01.2008
Letzte Änderung: 31.01.2008