Dem Modekonzern Hugo Boss gehen so langsam die Spitzenmanager verloren. Nach Vorstandschef Bruno Sälzer und Produktionsvorstand Werner Lackas verlässt jetzt auch der Mailänder Aufsichtsratsvorsitzende Giuseppe Vita Ende Juni das Unternehmen. Die Hauptversammlung am 8. Mai soll Vita aber noch leiten.

Vitas angekündigter Abgang hat allem Anschein nach den altbekannten Hintergrund. Der neue Herr in Metzingen, der Finanzinvestor Permira, verfolgt eine andere Strategie, mit der nicht nur zuvor Sälzer, sondern auch der Aufsichtsratsvorsitzende Probleme hat. Permira will das hochprofitable Unternehmen mit weniger Eigenkapital führen.

Denn Permira will den kreditfinanzierten Milliardenkauf von Boss möglichst schnell wieder refinanzieren. Der Finanzinvestor hat daher eine umstrittene Sonderdividende durchgedrückt - gegen den Widerstand der Belegschaft. Sie befürchtet, dass Boss durch eine höhere Verschuldung Handlungsspielraum verliert. hes
SÜDWEST PRESSE,19.03.2008