Benachteiligung von Kassenpatienten
Ärzte und Politik streiten über das Vorgehen gegen die Ungleichbehandlung von Kassen- und Privatpatienten. Führende Ärztefunktionäre forderten ein Ende der Honorar-Obergrenzen für die Behandlung gesetzlich Versicherter. Gesundheits-Staatssekretärin Marion Caspers-Merk (SPD) verlangte von den Krankenkassen, ihren Patienten stärker den Zugang zum Facharzt zu ermöglichen. Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe sagte, es gebe zwei Patienten-Klassen beim Komfort und den unterschiedlichen Leistungen für privat und gesetzlich Versicherte. Bei der gleichen Behandlung machten Ärzte jedoch keine Unterschiede. Auch Notfälle würden immer behandelt.
Auslöser der Debatte ist eine Studie der Uni Köln, wonach Kassenpatienten bei Fachärzten bis zu dreimal so lang auf einen Termin warten müssen wie privat Versicherte. Der Facharztverband verteidigte das. Verschiebbare
Leistungen würden - weil nicht vergütet - ins nächste Quartal verschoben.
SÜDWEST PRESSE,03.04.2008
Letzte Änderung: 03.04.2008