Top-Verdiener
Die Vorstandschefs der 30 großen im Deutschen Aktienindex (Dax) gelisteten Konzerne haben sich für 2007 mit Blick auf ihre Gehälter vergleichsweise bescheiden gegeben. Behauptet jedenfalls die Managementberatung Towers Perrin: Die Bezüge der Top-Manager seien im Schnitt "nur " um knapp 9 Prozent gestiegen, während die Gewinn der Gesellschaften insgesamt um 18 Prozent höher gelegen habe, heißt es in der Analyse.
Die Spreizung ist allerdings enorm: Tui-Chef Michael Frenzel konnte seine Bezüge um 124 Prozent auf rund 4,5 Mio. EUR steigern, bei Hypo-Real-Estate-Chef Georg Funke waren es mit 1,8 Mio. EUR rund 40 Prozent weniger. Spitzenverdiener war auch 2007 Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann mit 13,8 Mio. EUR (plus 6 Prozent) vor Daimler-Chef Dieter Zetsche mit 9,6 Mio. EUR, ein Zuwachs von stolzen 41 Prozent. Im Schnitt erhielten die Chefs 4,86 Mio. EUR und damit ähnlich viel wie ein Jahr zuvor. Ein ordentliches Dax-Vorstandsmitglied kam im Schnitt auf 2,7 Mio. EUR - 1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Die Darstellung und der Ausweis der Vorstandsbezüge bei deutschen Konzernen würden immer transparenter und genügten mittlerweile internationalen Standards, sagte Michael Kramarsch von Towers Perrin. Damit lassen sich auch die Managergehälter besser vergleichen. Allerdings gibt es nach wie vor Schwachstellen: Das gilt vor allem für den Ausweis der Pensionszusagen und der Langfristigvergütung etwa in Form von Aktienoptionen.Nach wie vor lässt sich deshalb auch nicht sagen, wie viel Geld tatsächlich im Jahr auf den Konten der einzelnen Manager gelandet ist.
Trotzdem ist der Mix der Gehaltsbestandteile für Kramarsch in Ordnung, die Ausrichtung am Erfolg werde immer deutlicher. Das Festgehalt liegt im Schnitt bei deutschen Top-Managern bei 20 Prozent, 43 Prozent entfallen für 2007 auf die erfolgsabhängige Tantieme.
SÜDWEST PRESSE,04.04.2008
Letzte Änderung: 04.04.2008