Lidl-Skandal:

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09.04.2008 Herta Däubler-Gmelin fordert Betriebsräte zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte

Stuttgart, 08.04.2008 - Wie heute bekannt wurde, hat sich die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und ehemalige Bundesjustizministerin, Frau Prof. Dr. Däubler-Gmelin, in den Skandal um die Bespitzelung von Arbeitnehmer/-innen und Kunden bei Lidl eingeschaltet. In einem Brief an den Vorsitzenden der "Schwarz-Unternehmenstreuhand (SUT)" sowie Aufsichtsratsvorsitzenden von Lidl, Klaus Gehrig, und den Vor-stand von Lidl, Frank Michael Mros, kritisiert Frau Däubler-Gmelin die Entschuldigung gegenüber den Mitarbeitern als zwar ersten, aber nicht ausreichenden Schritt. Die Vermeidung von Diebstählen erfordere nicht die Bespitzelung und Beobachtung von Lidl-Angestellten, schreibt Däubler-Gmelin.
Frau Däubler-Gmelin erklärt ihre Bereitschaft, zur Lösung des Konfliktes beizutragen, und bietet Lidl Gespräche an. Dazu fordert Däubler-Gmelin von Lidl, endlich Betriebsräte zuzulassen: "... die einzig vernünftige Folgerung ... aus diesen Vorfällen ... ist, dass Lidl seinen Widerstand gegen die Schaffung von Betriebsräten ... aufgibt."
Der stellvertretende Landesbezirksleiter von ver.di-Baden-Württemberg, Werner Wild, hat die Initiative von Frau Däubler-Gmelin begrüßt und freut sich über die prominente Unterstützung: "Arbeitnehmerrechte sind auch Menschenrechte, und Betriebsräte sind die einzige Garantie für den Schutz der Persönlichkeitsrechte der Arbeitnehmer/-innen im Betrieb. Würde es bei Lidl flächende-ckend Betriebsräte geben, die ihre Rechte aus der Betriebsverfas-sung wahrnehmen, dann hätte sich dieser Bespitzelungsskandal erst gar nicht ereignen können."
Frau Prof. Dr. Däubler-Gmelin hat ver.di-Baden-Württemberg die Veröffentlichung ihres Briefes erlaubt (Sie finden ihn beiliegend). Sie steht für Auskünfte in ihrem Berliner Abgeordnetenbüro zur Verfügung (Tel.: 030/22773335).

Quelle VERDI

Letzte Änderung: 09.04.2008