Während am Wochenende erstmals tausende pro-chinesische Demonstranten für eine Entpolitisierung der Olympischen Spiele auf die Straße gingen, rief die deutsche Olympiateilnehmerin Imke Duplitzer Fernsehzuschauer zu einem TV-Boykott der Eröffnungsfeier in Peking auf. "Auch als Fernsehzuschauer kann ich zeigen, dass es so nicht weitergehen soll. " Die ehemalige Tauberbischofsheimer Fechterin will der Eröffnungsfeier fernbleiben. Sie wolle zeigen, "dass ich nicht einverstanden bin, was hier für eine Propaganda aufgefahren wird ".

Für neue Missstimmung sorgt unterdessen eine chinesische Waffenlieferung an Simbabwe. In einer Situation, in der es klare Hinweise auf Gewaltandrohung gebe, statte Peking Simbabwe mit Waffen aus, die sich zum Einsatz gegen die Bevölkerung eigneten, kritisierte der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke. Das sei "in hohem Maße alarmierend ". Das chinesische Schiff "An Yue Jiang ", das tausende Panzerfäuste, Granaten sowie drei Millionen Schuss Munition für Kalaschnikow-Sturmgewehre geladen hat, sollte ursprünglich in der südafrikanischen Stadt Durban gelöscht werden. Allerdings untersagte ein Gericht den Weitertransport der Waffen durch das Land. Jetzt ist das Schiff mit unbekanntem Ziel unterwegs. SÜDWEST PRESSE,21.04.2008