Entlassung von BR-Vors. Holler beim Arbeitsgericht beantragt!

24.09.2004 "Verlogenes Süßholzgeraspel", so Gert Bauer von der IG Metall

Entgegen der Presseauftritte der vergangenen Woche ("Die Fa. Rieber will ihre Betriebsratsvorsitzende nicht entlassen")haben jetzt die Düsseldorfer Anwälte von Herrn Dr. Bohnert beim Reutlinger Arbeitsgericht den Antrag auf Zustimmung zur fristlosen Kündigung bestellt.

Alternativ beantragen sie den Rausschmiss von Carmen Holler aus dem Betriebsrat.

Als Termin für die Güteverhandlung hat das Gericht den 18. Oktober 2004 festgelegt.

"Der Presseauftritt in der vergangenen Woche war verlogen" urteilt Gert Bauer, der 1. Bevollmächtigte der Verwaltungsstelle Reutlingen/Tübingen.
Bei diesem Presseauftritt hatte Dr. Bohnert, der Sanierer bei Rieber, behauptet, die Firma wolle die Betriebsratsvorsitzende nicht kündigen. Sie müsse ja nur eine Unterlassungserklärung unterschreiben.
Das "ist aber keine Unterlassungserklärung, sondern eine Unterwerfung unter ein Diktat. Wo man die Wahrheit nicht mehr Wahrheit nennen darf, wird Recht zu Unrecht", so Bauer.

Bekanntlich hatte der Betriebsrat der Fa. Rieber, anlässlich der fristlosen Kündigung des Chefcontrollers, dem Geschäftsführer Dr. Bohnert mitgeteilt, es gehe ihm darum, einen Menschen loszuwerden, der Zahlen bei Rieber genauestens kenne.

Dafür habe man ja bis zu 15 Berater beschäftigt. Nach seinen Informationen, so Bauer, seien dies sogar über 15 Berater. Er fügte hinzu: "Wenn mann allein die Düsseldorfer Anwaltskosten, manchmal 5 Hin- und Rückflüge in einer Woche, ansieht, dann kommt man auf horrente Beträge, und dabei hätte der Arbeitgeberverband dies alles umsonst erledigt". Zu den vielen juristischen Stilblüten wie seit Oktober vergangenen Jahres wäre es dabei sicher nicht gekommen.

Bauer weiter: Er könne sich nicht vorstellen, dass das Arbeitsgericht in diesem Fall die Zustimmung zum fristlosen Rausschmiss oder zur Beseitigung aus dem Betriebsrat gebe. Er glaube noch immer, dass Recht auch Recht bleiben müsse.

Er appelliere an Gesellschafter und Banken, jetzt dem Treiben ein Ende zu bereiten.

Letzte Änderung: 21.11.2007