Jede Woche 3,3 Stunden länger ?

Vorschaubild

15.09.2008 DGB-Chef Sommer wettert gegen Wochenarbeitszeiten

Der DGB fordert eine Verkürzung der tatsächlichen Wochenarbeitszeit in Deutschland. "Der Trend zu immer längeren Arbeitszeiten muss umgekehrt werden. Immer längere Arbeitszeiten behindern den Beschäftigungsaufbau, sind familienfeindlich und gesundheitsschädlich", sagte DGB-Chef Michael Sommer der "Welt". Wenn die Arbeit stärker verteilt werde, hätten auch mehr Menschen eine Chance auf einen Arbeitsplatz und ältere Beschäftigte die Möglichkeit, bis zur Rente durchzuhalten. Außerdem steige die Lebensqualität.

Hintergrund der Äußerungen Sommers ist eine Studie der EU-Agentur zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen im Auftrag der 27 Mitgliedsstaaten: Diese ergibt laut "Welt", dass die tatsächliche Wochenarbeitszeit in Deutschland bei 41,1 Stunden liegt - das sind 3,3 Stunden mehr als 2003. Deutschland belegt danach im europäischen Vergleich einen Spitzenplatz. Nur die Arbeitnehmer in Bulgarien (41,7 Wochenstunden), Großbritannien (41,4) und in Tschechien (41, 2 Wochenstunden) arbeiten demnach länger.

Der Studie zufolge arbeiten die Arbeitnehmer in Deutschland deutlich mehr als in den Tarifverträgen vereinbart. Die in den Tarifverträgen festgelegte Wochenarbeitszeit liegt in Deutschland bei 37,6 Stunden. Viele Beschäftigte müssen aber Überstunden machen, außerdem haben immer weniger Unternehmen eine Tarifbindung.

tagesschau,15.09.2008

Letzte Änderung: 15.09.2008