IG Metall will acht Prozent mehr Lohn

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23.09.2008 Die IG Metall fordert in der anstehenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie acht Prozent mehr Lohn für die 3,6 Millionen Beschäftigten.

Der Vorstand der Gewerkschaft habe dies in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen und damit die Anträge der regionalen Tarifkommissionen aus den vergangenen Wochen bestätigt, teilte die IG Metall in Frankfurt am Main mit. Gewerkschaftschef Berthold Huber begründete die Forderung mit den gestiegenen Gewinnen der Unternehmen. "Dies ist eine Tarifrunde für Wachstum und Gerechtigeit", erklärte Huber.

In den vergangenen Wochen hatten sich alle Gewerkschaftsbezirke dafür ausgesprochen, die vom Vorstand empfohlene Bandbreite zwischen sieben bis acht Prozent voll auszureizen. Gesamtmetall-Chef Martin Kannegiesser hatte Mitte des Monats eine "ordentliche" Lohnerhöhung in Aussicht gestellt, die Forderung von bis zu acht Prozent später aber mit den Worten kommentiert: "Die IG Metall hat nicht alle Tassen im Schrank."

IG Metall: Lohnforderung nützt Wachstum

Die IG Metall sei sich bewusst, dass die Lohnforderung die Gewinne der Unternehmen belasten werde, erklärte Huber nun. "Daraus machen wir keinen Hehl." Es müsse jedoch auch darum gehen, einen Inflationsausgleich zu schaffen und die Kaufkraft der Menschen zu stärken. Damit werde das Wachstum gestärkt, so der Gewerkschaftschef.

Die Laufzeit eines neuen Tarifvertrags soll demnach bei zwölf Monaten liegen. Die Verhandlungen beginnen Anfang Oktober. Die Forderung nach acht Prozent mehr Lohn ist die höchste Tarifforderung der IG Metall seit 16 Jahren.

tagesschau,23.09.2008

Letzte Änderung: 23.09.2008