Still-Wagner: 300 Stellen sollen gestrichen werden!

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13.12.2004 Krisenstimmung in Mittelstadt (RT): Der Vorstand des Lindekonzerns verkündet die Verlagerung der Vorfertigung nach Osteuropa und damit den Abbau von 250-300 Arbeitsplätzen in Mittelstadt.

Die Geschäftsführung aus Hamburg will in den nächsten 2-3 Jahren 300 Arbeitsplätze abbauen. Bislang wurden in Mittelstadt 8 Gerätetypen gefertigt. Den "FM", der die Hälfte des Umsatzes ausmacht, will die Geschäftsführung nach Hamburg verlagern, den "EK", einen weiteren wichtiger Umsatzträger, soll nach Luzzara in Italien verlagert werden. Die restlichen Geräte, wollen sie in Westeuropa fertigen lassen. Den Stahlbau, in dem hauptsächlich geschweißt wird, soll in ein neues Werk in Osteuropa verlagert werden.

Dafür hat die Firma nach ihren Angaben noch keinen Standort, sind aber derzeit aktiv auf Suche in den neuen Beitrittsländern der EU.

Mit der Umsetzung dieser radikalen Pläne glaubt die Still-Gruppe Einsparungen durch die Kündigung von ca. 300 "wertvollen Mitarbeitern" zu machen.

Weil diese "wertvollen Mitarbeiter" den Standort in der Vergangenheit immer als "sehr gut" dastehen ließ, dürfen die Mittelstädter ein High-tech Großgerät (Mast 15 - 16 m) behalten. Dieses Gerät soll jedoch nur zusammengebaut werden. Nach der Arbeitgeberschätzung braucht man dafür 250 sogenannte "liebe" Mitarbeiter. Diese Zahlen zweifelt der Betriebsrat und die IGM allerdings noch an.

Aufgrund einer Betriebsfläche von 25.000 qm in Mittelstadt, ist zu befürchten, dass sich das nie und nimmer rechnet.

Das angesprochene Großgerät, kann nicht auf die Schnelle verlagert werden.

Der Betriebsratsvorsitzende Harry Mischke äußert sich jedoch sehr nachdenklich: "Wir vermuten, dass sie in 2-3 Jahren kommen und uns mitteilen, dass sich dieses Gerät nicht rechnet und dass sie in dieser Zeit irgendwo in Europa Platz gefunden haben, um dort dann dieses Gerät zu bauen. Sie wollen uns also platt machen!"

Die Belegschaft in Mittelstadt will sich diesen Dolchstoß so nicht gefallen lassen und unternimmt gemeinsam mit dem Betriebsrat und dert IG Metall jede erdenkliche Maßnahme um die Liquidierung der Traditionsfirma zu verhindern.

"Wir wollen jetzt nicht noch mit etwas LEGO spielen (Endmontage) abgespeist werden, um nach wenigen Jahren den endgültigen Dolchstoß versetzt zu bekommen", erregt sich ein Kollege nach der Betriebsversammlung mit der deprimierenden Botschaft.

Letzte Änderung: 21.11.2007