Ende für Röhren-Möck in Tübingen - 106 Kündigungen

Möck-Tü

18.12.2004 Nahezu 3 Jahre ist es her, dass Die Gebrüder Möck Gmbh & Co. KG den Antrag auf Insolvenz gestellt haben. Auch größte Anstrengungen des Insolvenzverwalters und vor allem der Belegschaft scheint eine Fortführung des Betriebs un

Der Geschäftsbetrieb des Tübinger Traditionsunternehmens wird nach Auskunft von Bilgery zum 31.03.2005 eingestellt.

Seit etlichen Jahren wird die Möck Belegschaft mit Hiobsbotschaften überhäuft.

Schon vor Anmeldung der Insolvenz übten die Beschäftigten Verzichte aus, um dem angeschlagenen Unternehmen auf die Sprünge zu helfen. Trotz immer wieder prognostizierten Umsatzzuwächsen, z.B. aus dem Schiffsbau, gelang es dem Geschäftsführer Thomas Möck nicht seine Zahlungsunfähigkeit über den 28. Januar 2002 hinaus zu verhindern.

Der Gang zum Insolvenzgericht in Tübingen war unausweichlich. Der bestellte Insolvnzverwalter Dr. Wolfgang Bilgry der Stuttgarter Kanzlei Wellensiek Grub & Partner war seit diesem Zeitpunkt stets bemüht den Geschäftsbetrieb mit möglichst allen Arbeitsplätzen in Tübingen zu erhalten.

Nach anfänglich positiven Entwicklungen während der Insolvenz hat sich die Ertragslage in den vergangenen Monaten verschlechtert.

Die Flaute auf dem Bausektor und ein ruinöser Preiswettbewerb, sowie die steigenden Rohstoffpreise schwächten die Ergebnisse zu sehr. Auch die jahrelange Hoffnung auf einen starken Zuwachs im Schiffsbau konnte die Situation der Firma nicht verbessern.

Im Oktober diesen Jahres hatte der Finanzinvestor Arques versucht den Geschäftsbetrieb der Fa. Möck zum "Suoperpreis" zu erwerben. Den Beschäftigten sollten noch drastischere Einschnitte in der Bezahlung zugemutet werden, die z.T. auf 600 Euro im Monat zu verzichten gehabt hätten. Zusätzlich forderte der Investor die Umgehung der Verpflichtung die Arbitsvertraglichen Rechte der Beschäftigten fortzuschreiben.

Es ist somit absolut verständlich, dass sich der größte Teil der Belegschaft nicht auf diese Art der Übernahme einlassen wollte.

Nach dem Platzen dieses Deals war der Insolvenzverwalter Bilgery jedoch immer noch bemüht einen Übernehmer für die Firma zu finden. Es gab jedoch keine Perspektive die Arbeitsplätze durch eine Übernahme zu retten.

Viele hatten die Gefahr einer Stillegung in den letzten Wochen schon zu sehen geglaubt. Doch die Mitteilung auf der Betriebsversammlung am 17.12.2004 traf alle Beteiligten sehr hart.

Bis zum Schluss setzten die Beschäftigten auf den Insolvenzverwalter Dr. Bilgery, der in den letzten 3 Jahren großes Durchhaltevermögen, sowie die tatsächliche Absicht zur Rettung der Arbeitsplätze gezeigt hat.

Vor dem Hintergrund der sinkenden Tendez beim Betriebsergebnis konnte die Stillegung auch von dem Hoffnungsträger Bilgery nicht mehr verhindert werden.

Letzte Änderung: 21.11.2007