Opel-Manager legen Rettungsplan vor

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27.02.2009 Im Ringen um die Rettung von Opel fällt heute eine Vorentscheidung.

Das Management will den Arbeitnehmervertretern in einer Aufsichtsratssitzung ein Zukunftskonzept für das Traditionsunternehmen vorstellen. Anschließend soll der Plan der Bundesregierung vorgelegt werden.

Sie macht von diesem Konzept etwaige Hilfmaßnahmen abhängig. Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will darüber bereits am Samstag Gespräche mit den Regierungschefs der Bundesländer führen, in denen Opel Standorte betreibt. Im Gespräch sind Bürgschaften, aber auch eine direkte Beteiligung von Bund und Ländern an Opel.

Nach Informationen aus Konzernkreisen benötigt der Autobauer zum Überleben mehr als drei Milliarden Euro. Meldungen über einen angeblichen Finanzbedarf von acht bis neun Milliarden Euro waren von dem Unternehmen energisch dementiert worden.

Verbindung zu GM teilweise kappen?

Der Betriebsrat plädiert dafür, den Konzern zumindest teilweise aus dem General-Motors-Konzern (GM) herauszulösen. Demnach sollen alle europäischen Standorte unter dem Dach von Opel bzw. der britischen GM-Tochter Vauxhall zusammengeschlossen werden. GM müsse Anteile abgeben, aber mit einer Minderheit an Opel und Vauxhall beteiligt bleiben, forderte Gesamtbetriebsratchef Klaus Franz. Damit sollten auch künftig Technologietransfers und ein gemeinsamer Einkauf ermöglicht werden. Die Beschäftigten und die Opel-Händler haben sich bereit erklärt, sich an der Rettung des Unternehmens zu beteiligen.

Ungewiss ist, ob bei einer Umstrukturierung alle Opel-Werke erhalten bleiben können. Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD). könnten die Werke Rüsselsheim und Kaiserslautern dagegen als Teil eines neuen europäischen Opel-Konzerns erhalten bleiben, die deutsche Fahrzeugproduktion würde damit in Rüsselsheim konzentriert. Ungewiss sei dagegen die Zukunft des Werkes Bochum. Für Eisenach werde ein Käufer gesucht. Laut "FTD" gebe es dazu Kontakte zum Daimler-Konzern. Der hat allerdings schon erklärt, an einer Übernahme von Opel-Teilen kein Interesse zu haben.

Gestern hatten an den Opel-Standorten tausende Beschäftigte für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert.

tagesshau,27.02.2009

Letzte Änderung: 27.02.2009