Leiharbeit verwehrt Zukunftsperspektiven

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20.08.2009 Ausufernde Leiharbeit verwehrt Millionen Zukunftsperspektiven - "Mahnruf" der Betriebsräte an die Politik

+++Frankfurt/Main -

Die IG Metall hat vor einer drastischen Zunahme von Leiharbeit gewarnt. "Wenn die Politik nicht endlich handelt, ist sie dafür verantwortlich, dass weiteren zwei Millionen Menschen eine Perspektive auf eine gesicherte Zukunft und ein gutes Leben verwehrt wird", sagte Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, am Mittwoch in Frankfurt. Leiharbeit werde zunehmend strategisch und nicht mehr zur Abfederung von Produktionsspitzen eingesetzt. Das Instrument Leiharbeit werde missbraucht, um Arbeits- und Tarifbedingungen zu unterlaufen und Dumpinglöhne zu etablieren. Dies belege die am Mittwoch in Frankfurt vorgestellte Studie "Funktionswandel von Leiharbeit", die im Auftrag der Otto Brenner Stiftung, eine Wissenschaftsstiftung der IG Metall, erstellt wurde.

"Sieht man sich die Entwicklung der letzten Aufschwungsphase an und nimmt die Befürchtungen unserer Betriebsräte und die Aussagen der Leiharbeitsbranche hinzu, so droht mittelfristig eine Zahl von 2,5 Millionen Leiharbeitsverhältnissen", sagte Wetzel. Setze sich diese Entwicklung durch, entstünden neben den derzeit 508 000 Leiharbeitnehmern (Stand: Mai 2009) weitere zwei Millionen Jobs in prekären Arbeitsverhältnissen anstatt in regulärer Beschäftigung.

Diese Befürchtung teilen viele Betriebsräte und wenden sich mit einem "Mahnruf" an die Politik. "Wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht grundlegend geändert werden, dann wird die momentane Krise die Ausbreitung von Leiharbeit noch beschleunigen", heißt es in dem von bislang über hundert Betriebsräten unterzeichneten Appell an die Politik.

"Ungeschützte prekäre Arbeit kann kein Leitbild für unsere Gesellschaft sein", sagte Wetzel. Die Menschen bräuchten Planbarkeit, Sicherheit und faire Arbeitsbedingungen für ein gutes Leben. Zudem werde innovatives und nachhaltiges Wirtschaften nicht durch kurzfristiges Profitdenken gesichert. "Die Zukunft der Arbeit liegt in Arbeitsplätzen mit Perspektiven", sagte Wetzel.

Weitere Unterlagen sowie die Studie "Funktionswandel von Leiharbeit" finden Sie weiter unten. unter http:www.igmetall.de/cps/rde/xchg/internet/style.xsl/view_presse.htm und unter http:www.otto-brenner-stiftung.de/

Anlage: "Mahnruf" der Betriebsräte an die Politik

Anhang:

Mahnruf der Betriebsräte

Mahnruf der Betriebsräte

Dateityp: PDF document, version 1.4

Dateigröße: 153.6KB

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Letzte Änderung: 20.08.2009