IG Metall pocht bei Opel auf Geld

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06.09.2009 Die IG Metall pocht derweil auf Geld aus den Tariferhöhungen.

Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg drängt auf die Opel-Entscheidung.
Frankfurt/Berlin Im Tauziehen um die Zukunft von Opel verlangen Bundesregierung und Gewerkschaften eine schnelle Entscheidung. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) rief den Verwaltungsrat der bisherigen Opel-Mutter General Motors (GM) auf, in seiner Sitzung in der kommenden Woche eine Grundsatzentscheidung zu treffen.

Die IG Metall forderte GM wegen "der unklaren Verhältnisse" auf, die bislang gestundeten Tariferhöhungen auszuzahlen. Auch GM- Europa-Chef Carl-Peter Forster will die Hängepartie rasch beendet wissen: "Wir tun momentan alles, um den Kollegen in den USA näher zu bringen, dass auch GM geholfen wäre, wenn noch in diesem Monat eine Entscheidung fällt." Guttenberg sagte: "Wir sind in den Verhandlungen. Wir haben als Bundesregierung unsere Hausaufgaben gemacht." Unterschriftsreife Verträge lägen vor, jetzt müsse GM einlenken. "Wir verhandeln in Richtung einer Investorenlösung, die auch über den Tag hinaus trägt."

Damit sprach sich der Minister gegen Pläne aus Detroit aus, Opel möglicherweise unter dem Dach von GM zu behalten und ohne Hilfe eines Investors zu sanieren. In diesem Fall müsste GM aber auch die deutsche Brückenfinanzierung von 1,5 Mrd. EUR zurückzahlen. Guttenberg hatte betont, dass es Steuergeld nur für den Zulieferer Magna geben werde. Bund, Länder und Opel-Betriebsrat haben sich für einen Einstieg des Konsortiums um Magna ausgesprochen. Auch Forster bevorzugt diese Variante, bei der an der Spitze von "New Opel" stehen soll.

Der Mutterkonzern GM tendiert hingegen zum Finanzinvestor RHJI, schließt aber auch einen Verzicht auf einen Opel-Verkauf nicht mehr aus. Der italienische Autobauer Fiat hat sich derweil endgültig aus dem Bieterrennen um Opel verabschiedet. Die IG Metall will einen Verbleib Opels unter dem Dach des US- Autokonzerns unterdessen mit Millionenforderungen an GM verhindern. dpa

05.09.2009, schw. tagblatt

Letzte Änderung: 06.09.2009