IGM RT-TÜ solidarisch mit Studierenden

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01.12.2009 Die IG Metall begrüßt die Aktionen der Studierenden und spricht Ihnen ausdrücklich ihre Solidarität aus.

Die Bildung verwahrlost, Studierende protestieren. Sie wehren sich gegen die chronische Unterfinanzierung der Hochschulen, die auf ihrem Rücken ausgetragen wird. Sie fordern eine sinnvolle und gerechte Bildungspolitik.

Ohne Geld keine Bildung

Junge Menschen machen ihre Entscheidung für oder gegen die Aufnahme eines Studiums zunehmend von der Frage der Finanzierbarkeit abhängig. Studiengebühren und gesteigerte Lebenshaltungskosten schrecken viele ab. Nach Bildungskredit oder BAföG verschuldet in den Beruf einzusteigen, ist kaum die Traumvorstellung eines jungen Menschen, insbesondere dann nicht, wenn wie jetzt, der Arbeitsmarkt Krisenbedingt wenig Einstiegschancen bietet. Die Bologna-Reform tat ihr Übriges: vollgestopfte Stundenpläne lassen kaum genug Zeit für Nebenjobs. Die finanziellen Hürden für ein Studium werden immer höher. Gleichzeitig bringt das Studium überfüllte Hörsäle und wenig studentischen Freiraum, beispielsweise für soziales oder politisches Engagement und wissenschaftliche Betätigung über das Vorgeschriebene hinaus.

Wer keine Unterstützung durch die Familie hat, nicht verschuldet in den Beruf einsteigen will und nicht gut genug für ein Stipendium ist, wird sich in der Regel gegen ein Studium entscheiden. Deshalb verwundert es kaum, dass der soziale Hintergrund einen großen Einfluss auf den Bildungsweg hat: Abiturienten aus Akademikerfamilien entscheiden sich wesentlich öfter für ein Studium als Abiturienten aus Arbeiterfamilien. Hier zeigt sich, dass nicht jeder deutsche Abiturient, die gleichen Chancen auf ein Studium hat.

Aktuelle Bildungspolitik verhindert Chancengleichheit

Diese Chancenungleichheit wird durch eine Bildungspolitik gefördert, die die Finanzierung der Bildung zunehmend dem Einzelnen überlässt.

  • So will die Bundesregierung die Bildung von neu geborenen Kindern durch Zukunftskonten sichern. Doch können sich Geringverdiener die monatlichen Einzahlungen überhaupt leisten?
  • Auch Stipendien sollen ausgebaut werden. Doch kann auch ein Durchschnittsschüler einen Geldgeber davon überzeugen, ihn zu sponsern?
  • Bleibt ihm noch die Chance auf BAföG oder einen Bildungskredit. Doch wer wünscht sich einen Schuldenberg zum Studienabschluss?
Bei dem Bestreben, das Studium frei und fair zu gestalten und der ungerechten Bildungspolitik der Bundesregierung Einhalt zu gebieten, steht die IG Metall Reutlingen-Tübingen voll auf der Seite der protestierenden Studierenden.

Letzte Änderung: 01.12.2009