MdB Müller-Gemmeke bei ALRT-Betriebsrat

Vorschaubild

08.12.2009 Bundestagsabgeordnete Müller-Gemmeke auf Solidaritätsbesuch bei Automotive Lighting Betriebsrat.

Während der letzten Sitzungswoche des Bundestags erfuhr die neu gewählte Grünen-Abgeordnete Beate Müller-Gemmeke von den Verlagerungsplänen und dem damit einhergehenden Personalabbau von 130 Arbeitsplätzen bei Automotive Lighting in Reutlingen (ALRT).

"Für mich war es selbstverständlich, dass ich mich als Sprecherin für Arbeitnehmerrechte der Bundestagsfraktion nach der Sitzungswoche direkt bei dem Betriebsrat vor Ort nach der aktuellen Lage erkundige, und meine vollste Solidarität und Unterstützung ausdrücken möchte", so Müller-Gemmeke zu Vertretern des Betriebsrats, Vertrauensleuten und der IG Metall bei ihrem gestrigen Besuch in der Reutlinger Firma.

Die Bundestagsabgeordnete konnte so aus erster Hand die Befürchtungen der Betroffenen erfahren, die als Folge der geplanten Verlagerung der Fertigung auch alle restlichen Arbeitsplätze beim Reutlinger Autoscheinwerferhersteller hochgradig gefährdet sehen.

Michael Jäger, Vorsitzender des Betriebsrats: "Offensichtlich ist das Management bereits seit Monaten in der Planungsphase für den Abzug der Fertigung aus dem Standort Reutlingen nach Brotterode (Thüringen) und Jelawa (CZ). Wir hatten bereits seit längerem den Verdacht, dass uns irgendwas bevorsteht. Dennoch bekamen wir mehrmals gesagt, dass wir uns keine Sorgen machen sollten. Ende November kam dann das böse Erwachen, als wir mit den Plänen konfrontiert wurden."

Die IG Metall und der Betriebsrat werden mit Hilfe eines Beraters versuchen nun ein wirtschaftlich sinnvolles Gegenkonzept zu den Plänen des Konzerns zu erstellen, um die Fertigung am Standort aufrecht zu erhalten und damit auch die Entwicklung und den Werkzeugbau längerfristig abzusichern. Denn die Interessenvertreter sind sich einig: Die hohe Kompetenz der Entwicklung und des Werkzeugbaus, die weltweit im Konzern sehr geschätzt wird, hat ihren Ursprung auch hauptsächlich aus der Nähe zur Fertigung, wodurch die dafür nötigen Erfahrungen gesammelt werden konnten.

Beate Müller-Gemmeke sah sich im Anschluss an das Informationsgespräch die zu Disposition stehende Fertigung in einer Führung durch den Betriebsrat an. "Was immer ich für Sie und den Erhalt der Arbeitsplätze tun kann, sage ich Ihnen schon heute zu. Als erste Maßnahme werde ich Briefe an die Geschäftsleitung schreiben und in einem weiteren Schritt Gespräche aufnehmen, um auszuloten, wie ich Ihrem Bestreben zum Erhalt der Arbeit in Reutlingen nützlich sein kann", betonte die Abgeordnete nach der eindrucksvollen Werksbesichtigung. Sie erachte es für sehr wichtig, dass die Beschäftigten sich aktiv gegen die Angriffe des Konzerns wehren und nicht den Kopf in den Sand stecken, um die Entscheidung aus dem fernen Italien als gegeben hinzunehmen.

Betriebsrat und IG Metall versicherten im Gegenzug sie auf dem Laufenden zu halten und ebenfalls alles dafür zu tun, dass die Verlagerung verhindert und die Kompetenz bei ALRT mit der Fertigung vor Ort erhalten bleibt.

Letzte Änderung: 08.12.2009