ALRT: Streik geht weiter!

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01.02.2010 Der Streik bei Automotive Lighting in Reutlingen (ALRT) konnte vorerst nicht abgewendet werden. Der in Aussicht gestellte "Waffenstillstand" scheiterte heute Abend um 20:00 Uhr.

Er scheiterte daran, dass die Arbeitgeberseite nicht bereit war, eine Regelung zu unterzeichnen, welche sie verpflichten würde, eine Vertragsstrafe zu zahlen, wenn sie gegen wesentliche Teile des Stillhalteabkommns verstoßen. Damit offenbart die Konzernleitung, dass die Bedenken der inzwischen sehr kritischen Belegschaft zurecht geäußert wurden: Das Vertrauen in diese Konzernführung ist nach Jahren der Vertröstung ohne Ergebnisse für die Sicherung der Arbeitsplätze verloren gegangen. Jetzt hatte die Chance bestanden, dieses Vertrauen zurückzuerlangen.

"Die Chance wurde nicht ergriffen, weshalb unsere Planungen der nächsten Streikmaßnahmen wieder aufgenommen werden", so Gert Bauer, der erste Bevollmächtigte der IG Metall, der die Haltung der Firma nicht verstehen kann.
So werden die Beschäftigten von ALRT am kommenden Mittwoch um 2:30 Uhr in die Busse steigen, um gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen von Magneti Marelli in Corbetta bei Mailand gegen die Vernichtung von Arbeitsplätzen im FIAT-Konzern, dem Magneti Marelli als Mutter von ALRT angehört, zu demonstrieren. Eine kleine Abordnung der Streikenden wird vor dem Tor in der Tübinger Straße in Reutlingen den Streikposten besetzen. Etliche Beschäftigte anderer Betriebe aus der Region haben sich ebenfalls aus Solidarität für den Protest in Italien angekündigt. Teile der Reutlinger Streikleitung werden sich bereits am Dienstag Abend mit den italienischen Gewerkschaften in Mailand treffen, um weitere gemeinsame Aktionen abzusprechen und um zu verhindern, dass der Konzern Streikbrecherarbeiten in anderen Betrieben des Konzerns machen zu lassen.

Vielleicht hat ja der oberste Geschäftsführer von Magneti Marelli die Courage, sich vor die Protestierenden in Corbetta zu stellen und eine Zusage zu machen, dass er dem Reutlinger Management aufträgt, dass sie mit der IG Metall und dem Betriebsrat über die Erhaltung aller Arbeitsplätze am Reutlinger Standort zu verhandeln.

Letzte Änderung: 01.02.2010