ALRT: Deutsch-Italienischer Streiktag

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04.02.2010 3 Busse aus Reutlingen voll mit GewerkschafterInnen von ALRT und solidarischen KollegInnen aus anderen Betrieben waren gestern beim Streik in Italien.

Die Kälte um 2:30 Uhr in der Nacht zum Dienstag konnte die Beschäftigten bei ALRT und vielen solidarischen KollegInnen aus Betrieben der Region nicht davon abhalten, die lange Reise nach Italien zur Konzernmutter Magneti Marelli in Corbetta bei Mailand aufzunehmen.

Die Stimmung in den Bussen war sehr gut, trotz der Tatsache (oder vielleicht gerade deswegen?), dass die lokale Geschäftsführung in Reutlingen am Vortag versuchte die Belegschaft in Einzel- und Kleingruppengesprächen zu überzeugen, dass der Streik der falsche Weg sei. Diese Versuche liefen allerdings ins Leere, was die Nachricht aus Reutlingen belegen konnte, dass die Fertigung, wie schon in der vergangenen Woche, still steht. Mit tosendem Beifall wurde die Nachricht von den Reisenden quittiert, die diese Information per Telefon direkt vom Streikposten in der Tübinger Straße erhalten hatten.

Als die Reutlinger Busse kurz nach zehn Uhr an der Konzernzentrale ankamen, war dort bereits der befristete Streik der ItalienerInnen im vollen Gange. Große Beachtung bei den Gewerkschaftern jenseits der Alpen fand die Tatsache, dass die Reutlinger ihre Ankündigung wahr machten und nach Corbetta fuhren.

Die internationale Solidarität hoben alle Kundgebungsredner als wichtigstes Element der Arbeiterbewegung hevor und verdeutlichten ihre Freude, dass dies mit der Reutlinger Aktion im Konzern einen gelungenen Auftakt fand. "Wir werden in Verbindung bleiben und lassen uns nicht gegeneinander ausspielen! Wenn eine Belegschaft streikt, gibt es mit uns keine Streikbrecher'-Produktion in Italien. Egal an welchem Standort zwischen Nord- und Südpol die Streikmaßnahmen stattfinden!", so der Generalbevollmächtigte der italienischen Gewerkschaft FIOM.

Nach ein paar Stunden interessanter Gespräche zwischen "Kollege und Kollege" mit kleinen Sprachhindernissen, die schnell beseitigt waren, "weil wir uns auch so verstanden", traten die Reutlinger die Rückfahrt zur Streikfront in Deutschland an. Gestärkt in dem Bewusstsein, dass die Verbindungen stehen und dass der Kampf auch in Corbetta wahr genommen wird, endet der Tag mit einer Heimfahrt durch eine der schönsten Gegenden in den Alpen....

Letzte Änderung: 04.02.2010