Streitigkeiten in der Ausbildung kommen leider immer wieder vor, sei es wegen dem regelmäßigen Besuch der Berufsschule, unentschuldigtem Fehlen, mangelnder Ausbildungsqualität oder Verletzung der Arbeitszeitgesetze. Häufig ist dann kein Schlichter da, wenn der Frust am größten ist. Kündigung oder Abbruch der Ausbildung sind dann auch mal die Folge davon.

Das es gar nicht erst soweit kommt, wurde bei der IHK Reutlingen nun ein Schlichtungsausschuss eingerichtet. Je ein Vertreter der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber sitzen in diesem Ausschuss. Die IG Metall Reutlingen-Tübingen benannte Gerald Müller, Gewerkschaftssekretär zuständig für Auszubildende und Studierende. Der Erste Fall wird nun am 04. Dezember verhandelt.

Dieser Schlichtungsausschuss entscheidet nun bei Streitigkeiten

• aus einem bestehenden Ausbildungsverhältnis
• über das bestehen oder nichtbestehen eines Ausbildungsverhältnis
• oder aus unerlaubten Handlungen im Ausbildungsverhältnis.

Ziel jeder Schlichtung ist eine gütliche Einigung und das Fortführen des Ausbildungsverhältnisses. Einen Antrag auf Einberufung des Ausschusses kann sowohl der Auszubildende als auch die Ausbildungsbetriebe stellen. Das Verfahren ist für den Antragsteller kostenfrei. Der Antrag sollte folgende Angaben enthalten:

• Bezeichnung der Beteiligten (Antragsteller und Antragsgegner)
• Ein bestimmtes Antragsbegehren
• Eine Begründung des Antragsbegehrens
• Die Unterschrift der Antragstellerin/des Antragstellers

Den Antrag schickt man dann auf dem Postweg an die Adresse der IHK:

IHK Reutlingen
Schlichtungsausschuss
Hindenburgstr.54
72762 Reutlingen

Als IG Metall begrüßen wir die Einrichtung des Schlichtungsausschusses, welche wir schon seit vielen Jahren im Berufsbildungsausschuss gefordert haben. Unsere Mitglieder werden von uns in Sachen Ausbildungsstreitigkeiten, Abmahnung und Kündigung kostenfrei beraten. Im Streitfall stellen wir ihnen auf einen kompetenten Rechtsbeistand zur Seite. Mitglied sein lohnt sich also!