Ein langer Zug von Menschen zog sich durch Mössingen, um den mutigen Menschen zu gedenken, die in Mössingen dem Aufruf zum Generalstreik gefolgt sind, zu gedenken. Denn es stellte sich heraus, dass damals im Steinlachtal die bei weitem größte Arbeitsniederlegung in der Folge der Machtübertragung an Hitler stattgefunden hatte.

Einige der damaligen Streikteilnehmer bezahlten ihre entschiedene Positionierung gegen die Naziherrschaft mit Qualen in KZ-Haft und einer Diffamierung durch die Öffentlichkeit, die sich zum Teil bis in die heutige Zeit fortsetzen.

So gibt es sogar im Gemeinderat von Mössingen Stimmen, dass einer solchen Aktion, wie dem Generalstreik nicht gedacht werden dürfe, weil dadurch Kommunisten geehrt würden, die damals Gewalt angewendet hätten, um die Arbeiter und Arbeiterinnen in Mössingen zum Streiken zu bewegen. Das sahen viele Teilnehmer der Gedenkveranstaltung in Mössingen als eine Schande für die Stadt Mössingen, zumal die Folgen der Machtübernahme durch Hitler und seine Gehilfen umfassend bekannt sind.

Dennoch gibt es in der Stadt Mössingern in diesem Jahr eine ganze Reihe von Veranstaltungen, mit welchen den damaligen Widerständlern und Streikorganisatoren gewidmet sind. Das, so ein Sprecher auf der Kundgebung sei offensichtlich dem geschuldet, dass es ein paar Gemeinderäte in Mössingen gibt, deren penetrantes Nachhaken den Bürgermeister gezwungen habe, dass sich die Stadt an dem Gedenken beteilige.

So dürfte damit wenigstens ein kleiner Schritt unternommen sein, um die Menschen zu würdigen, die sich damals gegen das Regime gestellt haben. Bedauerlich ist es allerdings, dass das keiner der damaligen Streikteilnehmer mehr erleben durfte.

Weiter unten gibt es eine Fotogalerie von der Demo am 02.02.2013