Frank Deppe: Imperialer Realismus?

VA Frank Deppe

02.12.2014 Deutsche Außenpolitik: Führungsmacht in "neuer Verantwortung"

Franz.K, IG Metall Reutlingen-Tübingen und ver.di Fils Neckar Alb laden zu Vortrag und Diskussion mit dem linken Politikwissenschaftler Frank Deppe.

Donnerstag, 11.12.2014
20:00h im franz.K in Reutlingen

Frank Deppe: Imperialer Realismus?
Deutsche Außenpolitik:Führungsmacht in "neuer Verantwortung"

Eliten, Experten und "Leit"-Journalisten wollen die Rolle Deutschlands in der Welt neu verorten, wegen dessen "gewachsener Macht - mit neuer deutscher Verantwortung".
Was damit gemeint ist, wird seit geraumer Zeit in Planungspapieren des Außenministeriums von Experten aus Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft ausgearbeitet. Dass Deutschland dabei bereit sein muss, "auch militärische Gewalt anzuwenden", geht weit über bisherige Auslandseinsätze hinaus und schließt die Forderung ein, dass die Einbindung der parlamentarischen Gremien "flexibilisiert" werden müsse.

Frank Deppe: Imperialer Realismus?

In den Medien wird der geforderte "Kurswechsel" durch die Debatten über Ursachen und Schuldfrage im Ersten Weltkrieg (Münkler: "Erst wenn die Schuldthese erledigt sind, lässt sich über politische Verantwortung reden") und im Konflikt mit Russland über die Ukraine begleitet und vorbereitet. Dabei spielen Think Tanks eine bedeutende Rolle, sie "denken" nicht nur darüber nach, wie die Ablehnung von verstärktem militärischen Engagement in der Bevölkerung überwunden werden kann.

Frank Deppe stellt die Planungen des neuen "imperialen Realismus" dar, analysiert die Bestrebungen der politischen und wirtschaftlichen Eliten, der Leitmedien und "Alpha-Journalisten" sowie der "second-hand dealer of power", greift in die Debatte des neuen Geschichtsrevisionismus ein und skizziert Überlegungen für eine linke Außenpolitik im 21. Jahrhundert. Aktueller kann wissenschaftlich-politische Kritik nicht sein.

Letzte Änderung: 02.12.2014