4200 Euro für Flüchtlingsprojekte
In diesem Punkt herrscht uneingeschränkte Einigkeit zwischen den sonst eher gegensätzlichen Interessen von Arbeitgeberverband und Gewerkschaft: Beide Sozialpartner sehen sich in der Verantwortung für einen respektvollen Umgang mit den Menschen, die aus Not aus ihrer Heimat fliehen müssen und Schutz in Deutschland suchen. Mit ihrer gemeinsamen Spende in einer Gesamthöhe von 4200 Euro für lokale Flüchtlingsprojekte leisteten die beiden Verbände einen weiteren Beitrag für dieses Bekenntnis.
Für ein von der IG Metall organisierten Fußballturnier im Juni diesen Jahres im Rahmen der bundesweiten Kampagne RESPEKT, warben die Gewerkschafter bei etlichen Firmen aus ihrem Organisationsbereich finanzielle Unterstützung an. Die nicht verwendeten Mittel aus diesem erfolgreichen Turnier werden entsprechend der Absprache mit den Unterstützern an Flüchtlingsprojekte aus der Region gespendet. Nachdem die IG Metall mit einer zusätzlichen und spontanen Spendenaktion auf einer internen Konferenz so eine Gesamtsumme von 2100 Euro zusammenbringen konnte, entschied sich Südwestmetall diese Summe um weitere 2100 Euro aufzustocken.
Die Spende wurde am 19. November unter drei Asylcafés, sowie an das Projekt REFUGIO aus Tübingen aufgeteilt und in den Räumen der Diakonie in Reutlingen übergeben. Das Projekt Refugio in Tübingen unterstützt traumatisierte Flüchtlinge unter anderem in Form von psychologischer Betreuung. Die drei Asycafés (Betzingen, Karl-Zeiss-Straße; Reutlingen, Ringelbach und Tübingen, Steinlachtal) sind Begegnungsstätten für Flüchtlinge und Bevölkerung in der Region und werden hauptsächlich durch ehrenamtliches Engagement getragen. Alle drei Begegnungsstätten waren auch mit Mannschaften an dem Fußballturnier beteiligt. Das Fußballturnier fand selbst in den überregionalen Medien große Beachtung und bot vor allem den Flüchtlingen der Region eine kleine aber wertvolle Abwechslung von ihrem oft tristen Alltag in den Übergangsunterkünften.
IG Metall und Südwestmetall haben sich in der Flüchtlingsdebatte auch schon in der Vergangenheit auf regionaler und überregionaler Ebene mehrfach einheitlich positioniert. In gemeinsamen Statements erklärten sie ihre Entschlossenheit im Vorgehen gegen rassistische und fremdenfeindliche Handlungen im betrieblichen Arbeitsalltag. Der Erfolg der deutschen Wirtschaft sei unter anderem sehr stark von dem praktizierten Miteinander unterschiedlicher Kulturen und Nationen in der Arbeitswelt abhängig. Dieses hohe Gut gilt es auch ausdrücklich in der Zukunft zu verteidigen, so die einhellige Versicherung von den Chefs der örtlichen Tarifparteien Dr. Jan Vetter (Südwestmetall Bezirksgruppe Reutlingen) und Ernst Blinzinger (IG Metall Reutlingen-Tübingen).
Letzte Änderung: 20.11.2015