Erster Streiktag bei SAUTER

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02.02.2018 Die Stimmung vor den Toren der Firma war toll. Um 3:00 Uhr begann der Tag mit Aufbau des provisorischen Streiklokals. Alle drei Schichten befanden sich im Ausstand!

Nach dem tollen Urabstimmungsergebnis ließen sich die Kämpferinnen und Kämpfer nicht davon abbringen dieses Ergebnis in die Tat umzusetzen. Im eiskalten Regen stellten die Streikenden ihr Streikzelt und mehrere Überdachungen für Streikposten vor den Toren der Sauter Feinmechanik GmbH in Metzingen auf. Das Streikfeuer wurde entzündet und Kaffee gekocht. Brötchen organisiert und geschmiert, damit die Streikenden gut versorgt sind. Denn die eigentliche Aufgabe stand noch bevor. Die Streikenden mussten zusehen, dass möglichst niemand die Arbeit aufnimmt.

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Mit moderatem Zureden konnten einige Kolleginnen und Kollegen überzeugt werden, heute nicht arbeiten zu gehen, so dass die Produktion zum Erliegen kam. Nur ganz wenige beugten sich dem Druck, der von einigen Vorgesetzten (im Auftrag?) aufgebaut wurde, um das Streikziel zu vereiteln. "Mit den paar Beschäftigten, die sich noch nicht entscheiden konnten, sich zu ihren Kollegen vor der Firma zu gesellen, konnten an diesem Tag sicherlich nicht für einen funktionierenden Arbeitsablauf sorgen," weiß eine Streikende zu berichten. "Ich denke, dass so manche von denen noch erkennen werden, dass sie besser mit uns gemeinsam hier stehen sollten", so die Kollegin weiter.

Der Gewerkschaftssekretär Michael Bidmon freut sich über die Arbeitsniederlegung: "Die hohe Streikbeteiligung ist einklares Zeichen Richtung Geschäftsführung, dass es endlich an der Zeiut ist, sich mit der IG Metall an einen Tisch zu setzen!"

Die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Reutlingen-Tübingen weiß aus Erfahrung, was jetzt angesagt sein sollte: "Wenn sich der Geschäftsführer das Vertrauen seiner Belegschaft wieder zurück erobern will, tut er gut daran, seine sture Blockadehaltung abzulegen und zur Vernunft zu kommen. Die IG Metall hat noch nie aus Jux und Tollerei einen Arbeitskampf begonnen. Aber dass sich eine Geschäftsführung derartig stur stellt und jegliche Verhandlungsaufforderung ignoriert, dürfte sehr selten sein."

Die Frage "Wie geht es nun weiter?" beantwortet Michael Bidmon so: "Der Streik ist begonnen und wir beenden ihn auch wieder ganz schnell, wenn wir ein akzeptables Ergebnis zu Papier gebracht haben. Jetzt schnaufen wir nach den ersten 24 Stunden erst mal durch und warten ab, ob sich was bewegt und entscheiden dann wie wir weiter machen."

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Letzte Änderung: 02.02.2018