VOGT RT: IGM stellt TV-Forderung

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10.07.2006 Nachdem sich die Auseinandersetzung um die Wiedereinstellung des bisherigen Geschäftsführers bei Vogt immer weiter zuspitzt, fordert die IGM einen Sozialplantarifvertrag für die vom Arbeitsplatzabbau bedrohte Belegschaft.

Seit fast zwei Wochen fordert die Belegschaft der Federnfabrik Vogt GmbH & Co. KG in Reutlingen die Wiedereinsetzung des geschassten Geschäftsführers Dr. Ing. Haats von den Gesellschaftern der Firma.

Inzwischen gab es schon die ersten Absagen von Kunden, die ihre Aufträge stornierten bzw. nicht an Vogt vergaben, weil sie ihr Vertrauen in die Fa. Vogt an die Person des bisherigen Geschäftsführers Dr. Haats gebunden sehen.

Als Katastrophe wird es von der Belegschaft und der IG Metall eingeschätzt, wenn sich Dr. Vogt, der Hauptgesellschafter nicht eines Besseren besinnt und den bisherigen Geschäftsführer wieder einstellt.

"Kein Mensch kann absehen, wie viele Kunden noch abspringen, wenn sie erfahren, dass sich der Hoffnungsträger Haats nicht mehr am Ruder der Firma befindet. Zu ihm haben viele Kunden nach großen Vorbehalten gegenüber Vogt aus der Vergangenheit wieder Vertrauen gefasst und wieder auf die Qualitätsarbeit aus Reutlingen gesetzt. Diese mühevolle Aufbauarbeit wird jetzt wieder sehenden Auges im Papierkorb versenkt!", ärgert sich ein Beschäftigter am Rande der Betriebsversammlung.

Die IG Metall fordert daher einen Sozialplan per Tarifvertrag von der Firma für den Fall, dass wegen einbrechender Auftragslage Kündigungen ausgesprochen werden sollten.

Die IGM fordert in dem "Sozialplantarifvertrag" ordentliche Abfindungen für die Beschäftigten, sowie die Installation einer Transfergesellschaft für 12 Monate, in der die gekündigten Menschen qualifiziert werden und ihnen die Eingliederung auf dem Arbeitsmarkt erleichtert wird.

Diese Forderung werden wir mit allen Instrumenten der Tarifpolitik durchzusetzen wissen, wenn die Verantwortlichen bei Vogt nicht einlenken und die drohende Arbeitsplatzvernichtung verhindern werden", so Michael Bidmon von der IG Metall.

Fast täglich wird die Belegschaft auf einer seit vergangener Woche andauernden Betriebsversammlung über den aktuellen Stand der Auseinandersetzung von Betriebsrat und der IGM informiert.

"So langsam müssen wir die Leute fast besänftigen!" schätzt Gert Bauer (1. Bevollmächtigter der IGM Reutlingen-Tübingen) die Lage ein.

"Deren Unmut wird täglich größer und das Verlangen nach einer drastischen Erhöhung des Drucks auf Dr. Vogt und die anderen Gesellschafter wächst unablässig. Wir setzen auf ein Gespräch mit dem Anwalt der Gesellschafter, das uns für Dienstag Nachmittag zugesagt wurde. Wenn es dann keine deutliche Bewegung gibt, sehen wir uns gezwungen die Tarifauseinandersetzung zum Sozialplantarifvertrag mit erster Priorität verfolgen."

Letzte Änderung: 21.11.2007